In meiner Schweinfurter Werkstatt wird nur Roggenstroh aus dem französischen Burgund verwendet. „Mein Bauer“ erntet das hohe Stroh im noch grünen Zustand und trocknet es auf dem Feld. Anschließend werden die Halme per Hand von den Blättern befreit und geschnitten. So ergeben sich aus einem Strohhalm mit einer Länge von ca. zwei Metern zwei bis drei einzelne Halme, die später gefärbt werden. Entsprechend konfektioniert und verpackt macht sich das Stroh dann auf den Weg nach Unterfranken.
Sie wollen das Grundprinzip der Strohmarketerie kennenlernen? Ganz einfach: Kleben und Schneiden. Genauso einfach sind die Werkzeuge: Bleistift, Skalpell, Schere, Lineal, Falzbein und Pinsel. Einfach? Ja und nein.
Soll ein hervorragendes Ergebnis zustande kommen, braucht es mehr: Fundierte Kenntnisse der Technik, viel Übung, eine große Portion Geduld, Sorgfalt und: Leidenschaft.
Das Stroh wird von Hand geglättet und dem Muster entsprechend sehr sorgfältig auf das Trägermaterial, also in der Regel Holz, geklebt, dann erneut geglättet und geschnitten. Viel komplexer sind die Arbeitsschritte gerade bei den Linien Enfance und Floral. Hier wird das geglättete Stroh zunächst auf Papier geklebt. So entsteht eine Art Furnierblatt. Jedes Detail wird gleichzeitig mit dem Furnierblatt und dem Hintergrund geschnitten, das Motiv wird anschließend herausgekratzt, sodass das Teil aus dem Furnierblatt exakt in die Lücke geklebt und geglättet werden kann.